Forderungen der Vollversammlung gegen Rechts
English translation can be found below
Von der studentischen Vollversammlung gegen Rechts am 11.12.2024 im HSZ/Audimax der TU Dresden beschlossene Forderungen.
Die studentische Vollversammlung fordert von der TU Dresden:
Wir fordern von der Technischen Universität Dresden (im Folgenden: „TU Dresden“), sich gegen den erstarkenden Rechtsextremismus zu wehren. Wir sehen die Universität in der Verantwortung, Studierende und Mitarbeitende vor rechter Gewalt, Diskriminierung und Ungleichbehandlung zu schützen und erklären unsere Absicht, uns ebenso dafür einzusetzen. Dafür sind umgehend die folgenden Forderungen umzusetzen.
1. Forderung: Keine Zusammenarbeit mit der AfD!
Wir fordern, dass die TU Dresden jede Form der Zusammenarbeit mit Mitgliedern der AfD oder anderen rechtsextremen Akteur*innen sowie mit Studierendenverbindungen in jeglicher Form ausschließt und sich ausdrücklich und öffentlich von Studierendenverbindungen distanziert, die rechtsextreme Tendenzen aufweisen. Wir fordern, dass zur Meldung von rassistischen und demokratiefeindlichen Lehrinhalten bestehende Stellen gestärkt werden und eine übergeordnete Stelle eingerichtet wird.
2. Forderung: Hochschulen als politischen Raum wahren und ausbauen!
Wir fordern, dass sich die TU Dresden verpflichtet, kritische studentische Bildung* und Diskurse* nicht zu beschränken, sondern zu fördern. Die Universität soll als politischer Ort anerkannt werden und Raum für gesellschaftlich strittige Themen bieten. Veranstaltungen, die auf der Freiheitlich-Demokratischen Grundordnung und den Bürger- und Menschenrechten fußen und von den Hochschulgruppen organisiert werden, dürfen von der universitären Exekutive nicht beschränkt oder geräumt werden.
3. Forderung: Mehr studentische Mitbestimmung!
Wir fordern, dass die demokratische Mitbestimmung von Studierenden, insbesondere in Form des Studierendenrates, der Fachschaftsräte und in den Gremien der TU Dresden, geschützt und ausgebaut wird. Wir fordern eigene universitäre Freiräume für die Studierenden, darunter mehr selbstverwaltete Räume in Universitätsgebäuden. Zudem sollen die Hürden für die Nutzung universitärer Räumlichkeiten und Flächen von Studierenden gesenkt, also die Fristen auf eine Woche reduziert und die Auflagen reduziert werden.
4. Forderung: Mehr soziale Gerechtigkeit für Studierende!
Die Möglichkeit zum Studieren und Forschen sollte allen gleichermaßen gegeben sein. Die TU Dresden muss sich auf allen Ebenen für bessere finanzielle Förderung, die Abschaffung der Studien- und Verwaltungsgebühren für alle und eine Gleichbehandlung ausländischer Studierender einsetzen. Unter besserer finanzieller Förderung verstehen wir eine Automatische Anpassung der BAföG-Sätze, einen Wegfall der maximalen Förderungsdauer, ein elternunabhängiges BAföG für alle, eine realistische Wohngeldpauschale, eine bundesweit einheitliche Online-Beantragung, die Möglichkeit eines vorläufigen Antrages, die Abschaffung des Leistungsnachweises, die Streichung der Altershöchstgrenze, eine Honorierung von Ehrenämtern und die Gleichbehandlung ausländischer Studierender. In der Pflicht der TU Dresden sehen wir ebenso einen Tarifvertrag für studentische Beschäftigte und eine bessere Vergütung der Arbeitskräfte an der Universität.
5. Forderung: Zivilklausel jetzt!
Wir fordern, dass sich die TU Dresden dazu verpflichtet, eine Zivilklausel einzuführen und durchzusetzen. Der Einfluss von Rüstungskonzernen, Polizei und Militär haben in unserer Forschung und bei Bildungsveranstaltungen nichts zu suchen! Rüstungskonzerne, Polizei und Militär haben sich nicht in unsere Forschung und in Bildungsveranstaltungen einzubringen.
Wir wissen, dass wir uns in einem Abwehrkampf befinden, hart erkämpfte Freiräume aller Studierenden zu verteidigen. Diese sind akut durch das sachsen- und deutschlandweite Erstarken der extremen Rechten mit der AfD als parlamentarischem Arm bedroht. Dies sind Akteur*innen, die uns unser Recht, in Selbstbestimmtheit zu leben, nehmen wollen. Deshalb heißt es für uns als Studierende:
Absichtserklärung der Studierenden: Gemeinsam gegen den Rechtsruck!
Wir, als Studierende der TU Dresden, erklären unsere Absicht, der AfD und jeglichen anderen rechtsextremen Akteur*innen den Raum zu nehmen. Dies tun wir an der Uni und anderswo.
Wir werden gemeinsam dafür sorgen, dass der Campus der TU Dresden in den nächsten Jahren keinen Platz für Hass und Hetze bietet. Im Gegenteil, der Campus soll ein Ort sein, an dem sich alle Studierenden wohlfühlen, wir als Studierendenschaft kritische Diskussionen führen können und die Studierenden die Möglichkeit haben, sich antifaschistisch zu organisieren.
Um der AfD auch außerhalb der Universität die Räume zu nehmen, werden wir uns gemeinsam als Studierende dem Bundesparteitag der AfD am 11./12. Januar 2025 in Riesa widersetzen.
Wenn an und um den 13. Februar 2025 und in den Folgejahren wieder Rechtsextreme durch Dresden marschieren wollen, werden wir uns dem geschlossen entgegenstellen.
Demands adopted by the student general assembly against the right on 11.12.2024 in the HSZ/Audimax of TU Dresden.
The student assembly demands from the TU Dresden:
We demand that the TUD Dresden University of Technology (hereinafter: “TU Dresden”) defend itself against the rising right-wing extremism. We believe that the university is responsible for protecting students and employees from right-wing violence, discrimination and unequal treatment and declare our intention to do the same. For that the following demands must be implemented immediately
1st demand: No cooperation with the AfD!
We demand that TU Dresden excludes any form of cooperation with members of the AfD or other right-wing extremist actors as well as with student associations in any form and explicitly and publicly distances itself from student associations that exhibit right-wing extremist tendencies. We demand that existing offices for reporting racist and anti-democratic teaching content be strengthened and that a superordinate office be established.
2nd demand: Preserve and expand universities as political spaces!
We demand that TU Dresden commits to not restricting but promoting critical student education and discourse. The university should be recognized as a political place and offer space for socially controversial topics. Events that are based on the free democratic basic order and civil and human rights and are organized by university groups must not be restricted or evicted by the university executive.
3rd Demand: More student participation!
We demand that the democratic co-determination of students, especially in the form of the student council, the student councils and in the committees of TU Dresden, be protected and expanded. We demand dedicated university spaces for students, including more self-managed rooms in university buildings. In addition, the hurdles for the use of university premises and areas by students should be lowered, this means the deadlines should be reduced to one week and the requirements reduced as well.
4th Demand: More social justice for students!
The opportunity to study and research shall be equally available to everyone. The TU Dresden must work at all levels to ensure better financial support, the abolition of tuition and administration fees for everyone and equal treatment of foreign students. By better financial support we mean an automatic adjustment of the BAföG rates, the elimination of the maximum funding period, a parent-independent BAföG for everyone, a realistic housing allowance, a nationwide standardized online application, the possibility of a provisional application, the abolition of proof of performance, the removal of the maximum age limit, remuneration for voluntary work and equal treatment of foreign students.We find the TU Dresden to be obliged to have a collective agreement for student employees and better remuneration for the university’s workforce.
5th demand: Civil clause now!
We demand that TU Dresden commit itself to introducing and enforcing a civil clause. The influence of arms companies, the police and the military have no place in our research and educational events! Arms companies, the police and the military have no place in our research and educational events.
We know that we are in a defensive battle to defend the hard-earned freedoms of all students. These are acutely threatened by the rise of the extreme right in Saxony and Germany, with the AfD as its parliamentary arm. These are actors who want to take away our right to live in self-determination. That is why for us as students, this means:e:
Declaration of intent of the students: Together against the shift to the right!
We, as students of the TU Dresden, declare our intention to take away space from the AfD and any other right-wing extremist actors. We do this at university and elsewhere.
Together, we will ensure that the TU Dresden campus does not offer any space for hate and incitement in the coming years. On the contrary, the campus should be a place where all students feel comfortable, where we as a student body can have critical discussions and where students have the opportunity to organize themselves in an anti-fascist manner.
In order to deprive the AfD of its space outside the university, we as a students will jointly oppose the AfD federal party conference on January 11–12, 2025 in Riesa.
If right-wing extremists want to march through Dresden again on and around February 13, 2025 and in the following years, we will stand united against it.