Studis gegen Rechts Hannover
offenes Plenum jeden Mittwoch um 18:00 Uhr
Im Conti-Hochhaus (1502) Raum 103
Antifa-Elchcafé jeden Dienstag von 12 bis 16 Uhr
Cafe und Getränke im Elchkeller (Schneiderberg 50)
Kontakt:
Gründung
Im März 2024 haben sich über 100 Menschen zum Gründungstreffen von Studis gegen Rechts Hannover zusammengefunden. Mit dem Ziel, sich gegen den Rechtsruck in der Gesellschaft zu engagieren, haben wir die Initiative Studis gegen Rechts in Hannover gegründet und angefangen, uns regelmäßig zum Plenum zu treffen. Dort haben wir gemeinsam diskutiert, wofür wir als Initiative einstehen wollen und welche zukünftigen Aktionen wir planen möchten. Uns war klar, dass wir uns gegen rechte Strukturen in der Gesellschaft engagieren möchten. Wir möchten einen Ort schaffen, an dem sich Menschen mit unterschiedlichster Erfahrung im Bereich politisches Engagement / Aktivismus zusammenfinden können, um sich zu organisieren. Wir wünschen uns eine Gesellschaft ohne Ausgrenzung, menschenfeindliche Asylpolitik, jegliche Diskriminierung, Spaltung, soziale Ungleichheit und Abstiegsängste.
Bezüglich erster Aktionen war schnell klar: Wir wollen eine Demo organisieren, um die Leibniz Universität Hannover aufzufordern, eine Unvereinbarkeitserklärung bezüglich der AfD zu unterzeichnen. (siehe Beitrag Demo Uni ohne Hass)
Es war sehr spannend zu sehen, mit welchen Themen die unterschiedlichen Studierenden ins Gründungstreffen und in die kommenden Sitzungen gekommen sind. Jede:r konnte sich mit eigenen Vorschlägen einbringen. Es gab Gruppen zu Recherchevorhaben, zur Demoorganisation, für den Instagram-Kanal. Außerdem wollten wir uns mit anderen Initiativen vernetzen. Besonders wichtig war uns zukünftig die Mobilisierung für das Bündnis widersetzen, die hart daran gearbeitet haben, den Landesparteitag der AfD in Essen zu stoppen.
Auch hier möchten wir euch nochmal einladen: Schließt euch uns gerne an, schaut auf unserem Instagram-Kanal vorbei für Termine zum nächsten Plenum und weiteren Aktionen!
Demonstration am Campus
Uni ohne Hass
Unter diesem Motto haben wir als Studis gegen Rechts Hannover unsere erste Demonstration veranstaltet. Am 17.04.2024 haben sich etwa 250 Menschen am Conti-Campus in Hannover eingefunden, um gemeinsam mit uns gegen rechte Strukturen an der Uni und in der Gesellschaft zu demonstrieren.
Im Kontext dieser Demonstration haben wir von der Leibniz Universität Hannover einen Unvereinbarkeitsbeschluss mit der AfD gefordert. Wir forderten:
AfD raus aus der Lehre! Die LUH beschäftigt keine Menschen, die öffentlich Mitglied der AfD sind. Das betrifft Dozierende und wissenschaftliche Mitarbeitende.
Keine Kooperation mit der AfD! Die LUH arbeitet nicht mit Vereinen, Organisationen oder Institutionen zusammen, die von der AfD geführt werden oder in direkter Verbindung zu ihr stehen.
Kein Geld von und für die AfD! Die LUH schließt eine Finanzierung von Personen oder Projekten, die in direkter Verbindung zu der AfD stehen, aus.
Um unsere Forderungen durchzusetzen, sind wir vom Conti-Campus bis zum Welfenschloss gelaufen. Unter den Fenstern des Büros von Volker Epping, dem Präsidenten der Leibniz Universität Hannover, haben wir die Abschlusskundgebung gehalten und unsere Forderungen erneut geäußert. Die Leibniz Universität hat sich bisher nicht dazu bereit erklärt, einen Unvereinbarkeitsbeschluss zu unterzeichnen. Das können wir als Studis gegen rechts nur bedauern.
Als Abschluss haben wir die Teilnehmenden dazu eingeladen, an unserem Plenum im Lichthof teilzunehmen. Dort haben wir Transparente ausgelegt und an neuen Aktionen gearbeitet.
Die fehlende Reaktion der Leibniz Universität Hannover zeigt uns einmal mehr, wie wichtig es ist, dass Studierende sich gegen rechte Strukturen und die AfD wehren, um die Universität zu einem sicheren Ort für alle zu machen!
Selbstverständnis
In Zeiten wie diesen ist der voranschreitende Rechtsruck und Faschismus in unserer Gesellschaft eine ernstzunehmende Gefahr, welche uns, unsere Familien, Freund:innen, Kommiliton:innen und Nachbar:innen bedroht.
Die Correctiv-Recherche Anfang 2024 zum Geheimtreffen von rechten Akteuren, wie der identitären Bewegung und unter anderem AfD-Politiker:innen hat uns nochmal gezeigt – die AfD ist als Partei faschistisch und sollte keinen Platz in unserer demokratischen Gesellschaft haben. Mit Bedauern haben wir daher beobachtet, wie die AfD in Sachsen, Thüringen und Brandenburg mit bis zu 32% unter den stärksten Parteien lag. Dass diese Entwicklung äußerst beunruhigend ist, zeigt ein Blick auf das Wahlprogramm sowie einschlägige Aussagen der AfD und ihren Mitgliedern.
Programmpunkte, die besonders marginalisierte Menschen weiter diskriminieren und Menschen mit geringem Einkommen besonders treffen sowie menschenverachtende Aussagen und konkrete Pläne für Massenabschiebungen, auch von deutschen Staatsbürger:innen, sind nur einige der faschistischen Facetten, die wir von der AfD beobachten können. Auch im Hinblick des voranschreitenden Klimawandels liefert die AfD keine Lösungsansätze. Wir sehen uns als Gesellschaft mit einem doppelten Rechtsruck konfrontiert, der sowohl von der AfD als auch von den bürgerlichen Parteien vorangetrieben wird. Die AfD stellt aktuell jedoch die größte Bedrohung für unsere Gesellschaft und Demokratie dar. Deshalb erachten wir es aktuell als besonders wichtig, sich der faschistischen Partei AfD entgegenzustellen.
Wir als Studis gegen Rechts stehen bundesweit als Bewegung für Demokratie, Vielfalt und Menschlichkeit und setzten uns dafür ein, diese Werte in unserer Gesellschaft als auch
auf unserem Campus zu vertreten und zu stärken.
Wir stehen gegen jede Form von Rassismus, Antisemitismus, Queerfeindlichkeit, Islamfeindlichkeit und Antifeminismus sowie intersektionale Überschneidungsformen und alle anderen Formen der Diskriminierung.
Im Hinblick auf aktuelle und vergangene Kriege stehen wir solidarisch mit allen zivilen Opfern sowie Betroffenen und kritisieren jegliche faschistische Akteure.
Wir müssen jetzt gemeinsam gegen den Rechtsruck in der Gesellschaft, gegen Ausgrenzung, menschenfeindliche Asylpolitik und rassistische Hetze aufstehen. In diesem Vorhaben nehmen Hochschulen als demokratischer Ort eine tragende Rolle ein. Als Studis gegen Rechts Hannover wollen wir uns sowohl bundesweit vernetzen, um übergreifend gegen faschistische Strukturen und Akteure vorzugehen als auch lokal für eine Stadt und eine Hochschule ohne Faschismus einsetzen. Dabei konzentrieren wir uns primär darauf, gegen die faschistische Partei der AfD vorzugehen. Wir rufen alle Studierenden auf, sich zu widersetzen, und unterstützen deshalb auch aktiv das Bündnis Widersetzen, welches versucht, Parteitage und Aktionen der AfD zu verhindern.
Gleichzeitig wollen wir uns an sozialen Kämpfen beteiligen, um die Bedingungen für die Bevölkerung zu verbessern. Uns ist klar, dass faschistische Parteien besonders davon profitieren, wenn die Arbeits- und Lebensbedingungen für die Bürger:innen schlecht sind. Verbessern sich die Arbeitsbedingungen in Betrieben, sinkt auch die
dortige Quote für die AfD. Deshalb möchten wir Arbeiter:innen aktiv bei ihren Tarifverhandlungen unterstützen und zeigen – die AfD ist nicht die Lösung, sondern Teil des Problems! Denn besonders Reiche profitieren vom AfD-Programm, in dem sieweniger Steuern für Spitzenverdiener:innen fordern, was zu einer stärkeren Belastung von Menschen mit geringem Einkommen führen würde. Wir laden alle Studis (und auch nicht-Studis) ein, mit uns gemeinsam als „Studis gegen Rechts“ aktiv zu werden.